Lernend oder wissend
Wir können als Wissende leben oder als Lernende. Als Wissende werden wir jedes Erlebnis vorschnell nach unseren Erfahrungen und darin begründeten Vorstellung beurteilen und unsere Intelligenz wird sich darin stark machen, dass die bereits gewonnene Meinung bestätigt wird. Wir tragen die Brille der bereits alten Erkenntnis. Vor allem Negativerlebnisse wirken da besonders starr und beengend und geben uns einen Röhrenblick.
Oder wir leben als Lernende und halten Ausschau nach Differenzen oder Ergänzungen zu unserem Erfahrungsschatz und werten sie als positiv und inspirativ. Wir suchen nach neuen Zusammenhängen und Möglichkeiten, um unser Erkenntnisfeld zu vergrössern, damit auch unser Gottes- und Weltbild Wachstum erfährt. Das gelingt uns nur, wenn wir Ungereimtheiten auch stehen lassen und geduldig auf ein zukünftiges Verständnis warten können. Dafür braucht es eine offene, versöhnliche Grundhaltung - lernen wir von den Kindern!
Trotzdem ist am Ende auch die Prüfung gefragt, was Leben fördert und was Leben bedroht. Aber diese Frage wird sich aus grösserer Distanz, eben mit einer ganzheitlichen, offenen Sicht bestimmt besser klären lassen.