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Maske ablegen


Sich selbst zu sein, ist gar nicht so einfach. Wir würden gerne selber aussuchen, welche Eigenschaften wir haben, als uns mit denen zu beschäftigen, die uns gegeben sind. Wir haben auch keinen Beschrieb unserer Funktionen vom Himmel erhalten, der uns unsere Gefühle, Gaben und Reaktionen erklären würde. Als Teenager tappen wir noch völlig im Dunkeln, jedoch mit der Zeit lüften sich die Geheimnisse unseres Wesens.

Manch einer entscheidet sich, einer andern Identität oder einem Idol nachzujagen - vielleicht, weil ihm Ablehnung widerfuhr, so wie er war. Bestimmte Persönlichkeitseigenschaften werden versteckt und andere angelernt. Eine anstrengende Sache! Wir müssen uns dauernd beherrschen und kontrollieren, wie wir auf andere wirken. Das raubt uns Genussfähigkeit, Freiheit und Spontanität und damit auch Freude und Leichtigkeit im Leben.

Auch Kraft geht uns dafür ab. Kraft, die wir bräuchten, um Herausforderungen zu meistern, Schwierigkeiten auszuhalten oder in seiner Umgebung Aufbauarbeit zu leisten. Natürlich wird es uns auch an Ausstrahlung mangeln und an Frieden mit uns selbst, weil da immer ein innerer Widerspruch ist. Unser Leben bleibt gespalten und dadurch fade und kraftlos und irgendwie schmerzlich.

Ich wollte gerne eine Gesellschafterin sein und unterhielt andere mit Witz und Ausgelassenheit, litt aber gleichzeitig unter einem Mangel an Freunden - obwohl ich absolut nicht allein war. Es war anstrengend und enttäuschend. Irgendwann fand ich heraus, dass mein Motiv für einen grossen Freundeskreis meine Suche nach Annahme war. Plötzlich entdeckte ich, dass ich sehr glücklich war, wenn ich für mich allein etwas entwickeln konnte. Ein inniges Glück, das ich plötzlich überraschend entdeckte. Es fühlte sich wie eine Erlösung an, als ich bemerkte, dass ich nicht so war, wie meine Freundin und auch nicht so sein musste. Ich versöhnte mich damit, dass sie eine Gabe hat, die ich nicht habe und begann ihre Nähe als Bereicherung zu schätzen.

Es ergeht einem auch so, inbezug auf Beruf, Geschlecht, Wohnort, Gesellschaftsumgebung. Es lohnt sich über unser Empfinden und unsere Motive nachzudenken und in unser Herz zu horchen. Es könnte sein, dass das Leben plötzlich leicht wird und ein Rückenwind spürbar wird, weil wir uns entscheiden - und wir dürfen es - die zu sein, die wir sind. Was für ein Glücksgefühl!

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