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Abhärten oder schützen


Noch vor hundert Jahren war die Abhärtung des Menschen ein wichtiges Ziel. Z.B. Babies legte man im Winter unter das offene Fenster schlafen, denn Stärke, Schmerzunempfindlichkeit und Tapferkeit waren hohe Werte. Ein deutscher Regent wurde sogar im zartesten Alter in Eiswasser getaucht und mit Pistolenschüssen auf das harte Leben als König vorbereitet - für uns heute eine unbegreifliche Quälerei.

Heute wird den Kindern jeder Wunsch von den Augen abgelesen, die Schule muss die ideale Lernumgebung und Gabenförderung sicherstellen. Es muss dem Kind überall wohl sein. Schutz vor Schwierigkeiten und Schmerz und totale Sicherheit sind heute die grossen Werte. Das Wort 'Tapferkeit' ist veraltet. Und so kämpfen wir mit aller Kraft und allem Geld gegen mögliche Verletzung und geben alles, um Schmerz zu vermeiden.

Kann es sein, dass wir Weichlinge geworden sind und unsere Kinder so verwöhnen, dass sie ihre Überwindenkraft nicht aufbauen können und wie gelähmt vor den Schwierigkeiten des Lebens stehen? Lehren wir sie ausweichen und manipulieren, wo aushalten und durchhalten gefragt wäre? Flüchten sie in die virtuelle Welt, weil sie einfach überfordert sind mit den Realitäten?

Wir müssen keinesfalls die Kinder künstlich abhärten - meist sind einzelne Umstände hart genug. Aber statt ihnen jeden Stein aus dem Weg zu räumen, sollten wir ihnen Mut machen und sie darin unterstützen, ihre Schwierigkeiten durchzustehen und sie loben, wenn sie nicht gleich aufgeben.

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