Feierliche Rituale

Mit den 68ern sind viele traditionelle Ordnungen und starre Lebensgestaltungen aufgebrochen worden. Mir sind noch die ehrfurchtsgebietenden Kirchenrituale in Erinnerung, wie auch die unantastbaren Familienfeiern, die Reden der Alten, die ritualisierten Abläufe, die unser Schwiegen forderten. Natürlich hat man sie belächelt und als alten Zopf abschneiden wollen - und man hat das auch gemacht.

Heute macht nur jeder Dritte eine grössere Geburtstagsfeier, Reden halten trauen sich nur noch die besonders Mutigen oder Geübten, gewichtige feierliche Familienanlässe gibt es kaum noch. Man nimmt alles locker und spontan und jeder soll tun können, was er will. Leider ist dadurch auch die würdevolle Seite von bedeutenden Anlässen verloren gegangen, diese ehrfurchtsvolle Atmosphäre, gewichtig und königlich. Ich vermisse diese Momente, die uns daran erinnern, dass es Momente von grosser Tragweite gibt in unserem Leben für uns, unsere Nächsten und unsere Nachkommen.