Identität und Zuspruch (Elternprinzip 8)
Die Grundlage eines aufblühenden Lebens ist angenommen und geliebt zu sein und Identität zu haben - unabhängig von unserer Leistung. Identitätsvermittlung geschieht immer durch ein Gegenüber, das grösser bzw. älter und reifer ist. Nominierungen, die Gewicht haben und wirkungsvoll sind, werden durch höhere, urteilsfähige Instanzen, durch Autoritäten, ausgesprochen. Die Musterung mit dem Zuspruch 'als gut befunden' bereitet dann den Boden für eine widerstandsfähige, starke Existenz eines Lebens. Es braucht diese äussere Instanz, die dies deklariert und somit unser Leben legitimiert, und wir nicht durch unser Wirken unseren Platz erarbeiten oder erkaufen müssen.
Wenn dies am Anfang unseres Lebens geschieht, bevor wir überhaupt urteilsfähig sind oder irgendeine Leistung erbringen können, ist der Grund für unser Urvertrauen und Frieden mit uns selbst gelegt. Eltern sind natürlicherweise prädestiniert, diesen Zuspruch nonverbal und mit Worten in ein Menschenleben einzupflanzen, damit es auf diesem Boden gedeiht. So verwundert nicht, dass im Schöpfungsbericht genau diese Deklaration stattfindet: Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut. Und das von ihm, der größten Autorität, zu hören und anzunehmen, kann in uns auch nachträglich noch diesen Grund legen.