Zugang zur Gemeinschaft
Wenn die Nähe von andern Menschen für uns bedrängend oder gar bedrohlich wirkt, in uns Beklemmung oder Fluchtgedanken weckt, steht dahinter mehr als nur das Bedürfnis nach Rückzug und Ruhe. Dieses könnten wir problemlos bei einem Spaziergang, hinter geschlossener Zimmertür oder mit Kopfhörer auf den Ohren stillen.
Viellicht wurdest du in der Vergangenheit überfordert. Wurdest du auf Gehorchen konditioniert und hast nicht gelernt, deine Bedürfnisse über die Lippen zu bringen? Hast immer in dir den Drang, gefallen zu müssen und fühlst dich nie frei in Gemeinschaft? Bist du schutzlos der Dynamik der andern ausgeliefert?
Oder willst du den Tag selber dominieren und störst dich, wenn andere Wünsche deine kreuzen? Hast du Mühe, eine andere Lebensgestaltung gelten zu lassen und fehlt es dir hier an Offenheit und Grosszügigkeit? Gehst du Diskussionen lieber aus dem Weg und ziehst dein Ding durch?
Der Umgang mit eigenen Bedürfnissen und denjenigen des andern macht uns erst fähig, Freude an Gemeinschaft zu empfinden und darin aufzugehen. Das Gelingen hängt von unserer Lernbereitschaft ab: Der Schatz von Freundschaft und Gemeinschaftsleben kann nur gehoben werden, wenn wir mit unserem Herzen umgehen wie mit einem Schüler und versuchen, das Herz des andern wahrzunehmen. Dann aber ernten wir mehr und mehr einen grosser Lohn: Freude und Liebe, Reichtum und Spass.