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Treppenhaus


Schon 20 Jahre wohnen wir in einer Wohnung über Freunden - es ist nun die dritte Familie. Und immer verlaufen die Begegnungen in der selben Weise: Man trifft sich in der Waschküche oder im Treppenhaus, freut sich über den überraschenden Kontakt, bleibt stehen und plaudert über das Leben, Kindererziehung, Pläne, Herausforderungen und aus den geplanten 2 Minuten werden rasch 10.

Es hätte gereicht für einen Kaffée, einen Sitz auf dem Sofa, eine gemütliche Ambiente - aber man stand im kalten, brandschutztechnisch leeren Treppenhaus. Und dann ist ja alles gesagt, der Austausch hat stattgefunden, eine Einladung überflüssig. Darum findet die Freundschaft im Treppenhaus statt. Na gut, da bleiben noch offizielle Feste, an denen man sich noch mit andern Freunden trifft.

Ist es die Angst, nicht mehr loszukommen ohne unhöflich zu sein? Ist es Unbedachtheit? Ist es Pflichtbewusstsein im Alltag, das zu langes Plaudern verbietet? Ist es Befangenheit oder die Angst, den andern nicht mehr loszuwerden?

Entweder, wir sitzen isoliert in unseren Wohnungen oder wir haben offiziell Besuch mit allem drum und dran. Vielleicht trifft man sich in Kneipen, weil es so spontan und unkompliziert anderswo nicht lebbar ist. Oder eben, wir stehen in den halligen Treppenhäusern herum und pflegen da Freundschaften.

Ich liebe spontane Begegnungen und ich träume von einem Eingangsbereich mit Lounge, wo man eine kleine Kurve macht und sich zu jemandem setzen kann, und sich kurz und stressfrei begegnen kann, leichtfüssig und ungezwungen.

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