Blind für die Nähe I
Wir sehen die Wirklichkeit nur noch beschränkt, wenn wir uns lange in ihr aufhalten und erblinden für die Ausprägungen von Gestalt und Wesen, weil sie uns zu vertraut geworden sind und wir wie eins mit ihnen werden.
Manche machen sich dann auf, wechseln das Umfeld, wechseln den Wohnort oder gehen auf Reisen, um ihre Sinne neu zu wecken und ihre Wahrnehmung neu zu aktivieren.
Wir können aber auch lernen und einüben, neu hinzuschauen, achtsam zu sein und einen Raum der Wahrnehmung in uns zu schaffen. Es ist wie die Weindegustation, statt einfach wie gewohnt herunterzuschlucken; es ist die innere Stille, aus der heraus Wahrnehmung entstehen kann. Und manchmal hilft es auch, hinzuhören, wenn andere Personen Aussagen über unser Umfeld machen – sie sehen oft mehr.